Kuba, Seite 4
Von den Bergen des Nationalparks Guanayara nach Santa Clara, zur
Stadt des Che Guevara
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Mit einem Militärlastwagen in die Berge

Mit einem alten
russischen Militärlastwagen, gebaut noch vor 1960, geht es in die
Berge des Nationalparks Guanayara. Eine Straße, die eher eine Piste
ist, geht es vorbei an kleinen Dörfern, an Bananenplantagen, an
Ortschaften, zwischen denen die Einheimischen nicht mit dem Auto
fahren sondern reiten oder ihre Lasten mit dem Pferdegespann
transportieren.
Die Berge sind vom Urwald überzogen. Auffällig
sind dabei die so genannten Tulpenbäume, Bäume, deren Blüten an Tulpen
erinnern und immer wieder der Bambus. Rund 300 verschiedene
Bambusarten sollen hier in dieser Gegend wachsen.
Am Rio Melodioso

Unser Ziel ist ein
einsam gelegenes Restaurant am Rand des Nationalparks, gelegen am Rio
Melodioso, der hier über einige kleinere Wasserfälle daherkommt. Eine
– recht wacklige – Hängebrücke führt über den Fluss, darf aber maximal
von acht Personen gleichzeitig betreten werden. Aber schon bei einem
Passanten gerät sie gewaltig ins Schwanken.
Hoch über den Baumgipfeln kreisen unterdessen die
Geier.
Ein Mausoleum für den Revolutioshelden
Vom Nationalpark geht es nach Santa Clara, die „Stadt
des Che Guevara“. Angeblich, so unsere kubanische Reiseleiterin, sei
Santa Clara Che Guevaras Lieblingsstadt auf Kuba gewesen. Fest steht:
Santa Clara war die erste größere Stadt, die während der Revolution
von den von Che angeführten Rebellen erobert wurde, und es ist die
Stadt, in der er nach der Überführung seines Leichnams beigesetzt
wurde.

Das Mausoleum für Che
Guevara, natürlich gelegen am Platz der Revolution, ist mitsamt dem
Che-Guevara-Museum nun Santa Claras herausragende und auch wohl
einzige „Sehenswürdigkeit“. Der Platz der Revolution, fern vom
Stadtzentrum gelegen, ist dabei auch alles andere als ein typischer
Stadtplatz, vielmehr eine große freie Fläche, an seinen Enden mit den
Tafeln voller revolutionärer Losungen, das Mausoleum ein lang
gezogener Betonklotz, in der Mitte mit einem Sockel, auf der eine
mehrere Meter hohe Statue von Che Guevara steht, als Guerillakämpfer
mit automatischem Gewehr in der Hand, dazu die Inschrift „Hasta La
Victoria siempre“, also „Immer bis zum Sieg“, alles in allem ein
Musterbeispiel für Personenkult und eher mangelndem ästhetischen
Empfinden.