Kuba, Seite 3
Von Varadero nach Cienfuegos, zur "Stadt der hundert Kuppeln" und
nach Trinidad, dem Umschlagplatz des Zuckerhandels
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Kubanische Autobahnen
Über die „Autobahn“ geht es von Varadero nach Cienfuegos. Der Begriff
„Autobahn“ ist auf Kuba allerdings weit gefasst: Denn neben Autos
verkehren hier auch Pferdefuhrwerke, Radfahrer und sogar Fußgänger.
Vorbei an hässlichen, stark sanierungsbedürftig
wirkenden Neubauten kommend erreichen wir das pulsierende Zentrum von
Cienfuegos, der „Stadt der Kuppeln“.
Unterwegs in der Fußgängerzone von Cienfuegos

Von einer Ecke der
Hauptstraße geht schließlich die gepflegte Fußgängerzone von
Cienfuegos ab, für Besucher wie Einheimische die „Flaniermeile“ der
Stadt. Auffällig: Vor manchen Geschäften haben sich lange Schlangen
gebildet, für andere, ebenfalls geöffnete Geschäfte scheint sich
hingegen kaum ein Kunde zu interessieren. Die Geschäfte mit dem
Kundenandrang sind Läden, in denen man für CUC, also der eigentlich
für Touristen gedachten, aber auch Einheimischen zugänglichen
„Zweitwährung“ einkaufen kann, die

weitgehend leeren
Läden verkaufen ihre zwar billigere, aber qualitativ minderwertigere
Ware für „normale“ Pesos, klärt uns unsere Reiseleiterin auf.
Immer im Blickfeld beim Spaziergang in der
Fußgängerzone: Der Kirchturm und die Kuppelbauten rund um den
José-Marti-Platz. Der weitläufige Platz mit dem überdimensionierten
Denkmal des Nationaldichters in seiner Mitte ist das eigentliche
Zentrum von Cienfuegos, umgeben von Regierungsbauten, der Kirche und
auch dem städtischen Theater.
Am Rio Guarabo
Wir verlassen Cienfuegos über den Malecon, über die
Uferpromenade, kommen am Baseballstadion vorbei sowie an dem – nur
Ausländern zugänglichen – Yachtclub. Nsgesamt erscheint der Malecon
als das schon immer „bessere Viertel“ von Cienfuegos. An seinem Ende
findet sich eine geradezu schlossähnliche Villa, 1919 von einem
reichen Spanier als Geschenk für seine Ehefrau errichtet.
Zum Mittagessen geht es in ein Restaurant im
Nationalpark El Cubaro am Rio Guarabo. Der von Dschungel umgebene
Fluss muss ein beliebtes Ausflugsziel sein. Im Wasser dümpeln einige
kleine Boote, eine Zipline führt über den Fluss an den Baumwipfeln
vorbei.
Trinidad, die „Stadt des Zuckers“
Am späten Nachmittag erreichen wir Trinidad, die zum
Unesco-Welterbe zählende „Museumsstadt“, im 17. Jahrhundert führender
Umschlagplatz des Zuckerhandels. Das Stadtbild dieser Zeit hat sich
bis heute fast unverändert erhalten.

Neubauten gibt es
zwischen den meist nur ein-, selten zweistöckigen blauen, roten und
gelben Häusern also nicht. Das äußere Erscheinungsbild dieser Gebäude
darf jedenfalls nicht verändert werden.
Und auch das – inzwischen von Schlaglöchern
durchsetze - Kopfsteinpflaster stammt noch aus der Blüteperiode dieser
heute rund 10.000 Einwohner zählenden Kleinstadt. Nur in der Mitte der
einzelnen Gassen zieht sich eine Linie größerer glatt gehauener Steine
entlang. Die dienten und dienen auch noch als Abflusslinien für das
Regenwasser. Eine Kanalisation gibt es in Trinidad nämlich nicht.
Interessant: die Eingangstüren vieler Häuser. Die
sind ein

großes Tor, in das
eine kleinere Tür eingelassen ist. Kommt der Besuch mit der Kutsche
oder zu Pferd, wurde das Tor geöffnet, bei Fußgängern begnügte man
sich mit dem kleinen Innenteil.
Um einiges größer als die Nachbauhäuser: Das in die
Länge gezogene Haus eines der einstigen Zuckerbarone, ein Gebäude mit
überdimensionierten Fenstern, vermutlich nicht nur Wohnhaus sondern
auch Kontor, jetzt ein Museum.
Etwas oberhalb der Altstadt, auf einem Hügel gelegen,
befindet sich ein kleiner Park mit dem Kirchplatz. Gleich zwei Kirchen
stehen hier dicht beieinander, zeugen allein schon durch ihre Größe
von der einstigen Bedeutung Trinidads. Die kleinere der beiden Kirchen
ziert nun übrigens das 25-Pesos-Stück der CUC-Währung.